Wälder Ausstellung - Von der Romantik in die Zukunft

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Drei Museen
nehmen sich gemeinsam der Wälder an

Das Deutsche Romantik-Museum, das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg kooperieren in einem großen mehrteiligen Ausstellungsprojekt. Die transdisziplinäre Ausstellung verknüpft Zugänge aus Wissenschaft und Kunst, Ökologie und Alltag, von damals und heute. Mit Exponaten aus den Künsten, der Kultur- und Forstgeschichte sowie den Naturwissenschaften spannt die Schau den Bogen von der Epoche der Romantik über die Gegenwart bis in die Zukunft. Um 1800 bildet sich ein Verständnis von Natur heraus, das Mensch und Natur in Wechselwirkung zueinander denkt und heute von hoher Aktualität ist. Vor dem Hintergrund von Klima- und Biodiversitätskrisen bringt die Ausstellung am Beispiel des hochromantischen Themas „Wald“ frühe Ansätze zur Entwicklung anderer Naturverhältnisse in Dialog mit aktuellen Fragestellungen. Der Blick richtet sich dabei nicht auf einen bestimmten oder den „deutschen“ Wald, sondern auf verschiedene Wälder auf unserem Planeten.

Die Ausstellung ist in 13 Themeninseln organisiert, die sich über alle drei Ausstellungshäuser verteilen. Das neue Verständnis der Natur in der Romantik mit seinen Auswirkungen bis in die Gegenwart steht im Fokus der Ausstellung im Deutschen Romantik-Museum. Im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt erwarten Sie aktuelle Perspektiven der Naturwissenschaften im Spiegel ihrer gesellschaftlichen Relevanz im Austausch mit künstlerischen Forschungen. Das Museum Sinclair-Haus stellt die Künste beider Epochen in den Mittelpunkt und erkundet, wie Mensch-Wald-Verbindungen im Möglichkeitsraum der Kunst imaginiert werden.

Auf in die Wälder!

Gefördert von

  • Kulturstiftung des Bundes
  • Bundesregierung

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Crespo Foundation
  • Kulturfonds Frankfurt RheinMain
  • Aventis Foundation
  • Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main
  • Kulturamt Stadt Frankfurt am Main
  • Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen

Medienpartner

  • hr2
  • frizz

Tickets

3-Wälder-Ticket

18 €
gültig für den Ausstellungsbesuch in allen drei Museen

Einzeltickets

sind in den beteiligten Museen ebenfalls erhältlich

Deutsches Romantik Museum

Deutsches Romantik Museum

Im Deutschen Romantik-Museum können sich die Gäste auf eine facettenreiche Reise durch die Kultur- und Wissensgeschichte der Wälder von der Romantik bis in die Gegenwart begeben. Welches Naturverständnis die romantischen Künstler und Schriftstellerinnen, Wissenschaftler und Komponistinnen um 1800 in ihren Wald-Arbeiten entwarfen und wie aktuell dieses ist, steht im Zentrum des ersten Kapitels „Der ganze Wald“. In einem dichten Gefüge aus Bildern und Noten, Texten und Dingen, bewegter Schrift und Musik kann der romantische Wald hier mit Augen und Ohren erfahren werden. Diesen Imaginationen stellt die Ausstellung den realen Zustand der Wälder um 1800 zur Seite.

Das zweite Kapitel „Waldumbau“ erzählt von ihrem schlechten Zustand in dieser Zeit, und macht nachvollziehbar, dass die Wälder, durch die wir heute streifen, ein Produkt forstwirtschaftlicher Praktiken sind, die damals entwickelt wurden. Den nicht menschlichen, den „(tierlichen) Waldumbau“ behandelt das dritte Kapitel. Es betrachtet und belauscht den Borkenkäfer und seine Verwandten, die sich, wenn wir die Perspektive verändern, als Lehrmeister für den dringend gebotenen Umbau zu einem klimaresilienten Mischwald verstehen lassen. Das vierte Kapitel erkundet den „Wald von Nahem“. Es führt in den faszinierenden Mikrokosmos der Moose, Pilze und Flechten und in den unsichtbaren Unterwald. Die Nahsicht lässt die Komplexität von Ökosystemen erahnen. Das fünfte Kapitel der Ausstellung fragt, ob nicht nur Menschen, sondern auch Wälder Rechte haben. Rechte der Natur sind seit einigen Jahren in verschiedenen Verfassungen verankert worden. Ob ihre Anerkennung, die mit einer Pflicht zur Fürsorge für die Natur verbunden ist, einen Weg aus der Not der Wälder weist?

Mit künstlerischen Arbeiten u. a. von Rodrigo Arteaga, Nicholas Bussmann, Flechten, Anne Duk Hee Jordan, Marcus Maeder, Antje Majewski, David Monacchi, Moosen, Pilzen, Rädertierchen, Chris Shafe, Marieken Verheyen

Kontakt

Großer Hirschgraben 21, 60311 Frankfurt am Main

Telefon: 069 138800

E-Mail: info@freies-deutsches-hochstift.de

www.freies-deutsches-hochstift.de

Öffnungszeiten

  • Fr – Mi, Feiertage 10 – 18 Uhr
  • Do 10 – 21 Uhr
  • 29.3. (Karfreitag) geschlossen
  • 21.5. (Wäldchestag) 10 – 13 Uhr

Eintritt

6 €, ermäßigt 3 €, Kulturpass 1 €, Familienticket 10 € (max. 2 Erwachsene + Kinder bis einschließlich 18 Jahre), frei bis 6 Jahre und für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts

Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt

Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt Senckenberg

Das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt lädt zu einem außergewöhnlichen Waldspaziergang ein: Eine Wanderkarte leitet durch die Kapitel „Wälderwissen“, „Das ,Wir‘ und die Wälder“, „Leben und Sterben der Wälder“ sowie „Wälder modellieren“, die in der ersten und zweiten Etage des Museums – eingebettet in die Dauerausstellung – zu entdecken sind. Der Weg führt unter anderem zu einer indigenen Universität des Waldwissens im Amazonasgebiet, einem Protestcamp zum Waldsterben bis hin zu einem Kameraflug von den Wurzeln in die Wipfel eines virtuellen Urwalds. Erstaunliche wissenschaftliche Ergebnisse aus der Senckenberg-Forschung und zahlreiche Präparate von Waldbewohnern werden spannungsreich ergänzt durch Positionen des dänischen Künstlers Jakob Kudsk Steensen und der Schweizer Künstlerin Ursula Biemann, die in eine eindrucksvolle Bilderwelt ihrer eigenen Erforschung der Wälder einladen.

Die Dresden Frankfurt Dance Company unter Leitung des Choreographen Ioannis Mandafounis setzt das Thema tänzerisch-performativ um. Die Performance lädt an zehn Mittwochabenden Besuchende dazu ein, sich gemeinsam auf eine Reise durch den Wald zu machen und sich darin zu verlaufen. Eindrückliches dokumentarisches Material zum Joseph Beuys Projekt „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ – das als erstes ökologisches Kunstwerk der Welt gilt und schon damals einen aktivistischen Ansatz hatte – sowie Plakate, historische Unterlagen und gesellschaftliche Zeitzeugnisse zum Lebenskreislauf von Wäldern eröffnen weitere Perspektiven. Wie ein zukünftiger Wald in 50 bis 100 Jahren aussehen könnte, veranschaulichen wissenschaftliche Modellierungen von Senckenberg-Forschenden.

Mit künstlerischen Arbeiten von Ursula Biemann, Dresden Frankfurt Dance Company unter Leitung des Choreographen Ioannis Mandafounis, Joseph Beuys, Elisabeth Schultz, Jakob Kudsk Steensen

Kontakt

Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main

Telefon: 069 7542-0

E-Mail: info@senckenberg.de

museumfrankfurt.senckenberg.de

Öffnungszeiten

  • Mo, Di, Do, Fr, 9–17 Uhr
  • Mi, 9–20 Uhr
  • Sa, So, Feiertage, 9–18 Uhr
  • 29.3. (Karfreitag) geschlossen

Eintritt

12 €, ermäßigt 6 €, Familienticket 30 €, frei bis 6 Jahre und für Mitglieder der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Museum Sinclair-Haus

Museum Sinclair-Haus

Im Museum Sinclair-Haus gehen die Besucherinnen und Besucher auf eine sinnliche Wald-Erkundungsreise: Die drei Ausstellungskapitel öffnen den Blick für neue Sichtweisen auf Natur in den Künsten der Romantik und der Gegenwart. Im Kapitel „In die Wälder!“ spricht das Zusammenspiel von Texten aus der Romantik und zeitgenössischen Kunstwerken wie bei einem Waldbesuch unterschiedliche Sinne an. Die Arbeit „One Tree ID“ von Agnes Meyer-Brandis etwa basiert auf der Tatsache, dass Pflanzen „Volatile Organic Compounds“ (VOCs) emittieren und damit kommunizieren. „One Tree ID“ verdichtet die Duft-Identität eines bestimmten Baumes zu einem komplexen Parfüm, das Besuchende benutzen können, um als Mensch möglicherweise an der Pflanzenkommunikation teilhaben zu können.

Das zweite Kapitel „Erdlebenbilder“ (dieser romantische Begriff sollte klarstellen, dass es der Landschaftsmalerei der Zeit um mehr ging als Natur darzustellen) zeigt Waldbilder in den Medien Zeichnung, Malerei, Fotografie, Musik und Datenvisualisierung. Sie erzählen davon, wie faszinierend Wälder auf Menschen wirken, wie (bild-)gewaltig und zugleich zerbrechlich diese vielschichtigen Ökosysteme sind. Das dritte und letzte Ausstellungskapitel „Waldangst – Waldlust“ lockt in den Wald als Ort des Schauderns. Das Kapitel hat zwei Teile: Im ersten führen Märchen, Bilder und Objekte aus der Kunst und Populärkultur auf die Spuren menschlicher Urängste. Der zweite Teil dieses Kapitels dreht den Blick um: Hier steht die Sorge um die Zukunft der Wälder im Mittelpunkt – und die Frage, was trösten und Hoffnung schenken kann. Was können wir von der Romantik für unsere heutigen Beziehungen zu Wäldern lernen?

Mit künstlerischen Arbeiten u. a. von Yann Arthus-Bertrand, Julius von Bismarck, Carl Blechen, August Cappelen, Ellie Davies, Heinrich Dreber, Jasper Goodall, Wilhelm Klein, Carl Friedrich Lessing, Agnes Meyer-Brandis, Beth Moon, Loredana Nemes, Mariele Neudecker, Katina Vasileva Peeva, Friedrich Preller, Sophie Reuter, Abel Rodríguez, Johann Wilhelm Schirmer, Rasa Smite & Raitis Smits, Thomas Struth, Thomas Wrede, Zheng Bo

Kontakt

Löwengasse 15, Eingang Dorotheenstraße
61348 Bad Homburg v. d. Höhe

Telefon: 06172 5950500

E-Mail: museum@kunst-und-natur.de

www.museum-sinclair-haus.de

Öffnungszeiten

  • Di–Fr, 14–19 Uhr
  • Sa, So, Feiertage, 10–18 Uhr
  • Montags geschlossen

Eintritt

6 €, ermäßigt 4 €, bis 18 Jahre frei, Mi Eintritt frei

Magazin zur Ausstellung

Magazin zur Ausstellung

Wälder zwischen Romantik und Gegenwart in Text und Bild, 176 Seiten, 152 Abbildungen, 12 €, exklusiv erhältlich in den beteiligten Museen oder im Online-Shop

Magazin online bestellen
Blattwerke - Wälder

Blattwerke – Wälder

Ideenheft der Kunstvermittlung, hrsg. vom Museum Sinclair-Haus, 6 €, in den beteiligten Museen erhältlich

Kostenfreier Download

Begleitprogramm

An allen drei Museen wird ein umfangreiches Kultur- und Vermittlungsangebot aus Führungen, Gesprächen, Workshops, Konzerten, Lesungen, interdisziplinären Veranstaltungen und Fortbildungen angeboten. Dazu gehören gemeinsam konzipierte Formate in den Häusern, auf öffentlichen Plätzen und in den Wäldern.

Unter anderem werden in Anlehnung an das romantische Motiv des Wanderns unterschiedliche Spaziergänge in die umgebenden Wälder und Parks Frankfurts und Bad Homburgs angeboten: etwa zur Erkundung der Insektenvielfalt oder auf den Spuren Goethes. Sei es das Einfangen von Gerüchen des Frühlingswaldes, das Lesen lernen von Waldspuren, das künstlerische Festhalten von Eindrücken – aus der Verbindung von Kunst, Literatur und Naturwissenschaft ergeben sich neue Blicke auf unsere Wälder.

Die detaillierten Programm- und Führungsangebote der beteiligten Museen finden Sie auf deren Websites.

Wäldermobil

forschen, fühlen, fantasieren

Was verbinden wir mit Wäldern? Was macht Wälder zu besonderen Orten und welchen Einfluss haben sie auf unser Leben? Von April bis Juli bringt das Wäldermobil den Wald in die Stadt. An sechs Samstagen ist es im Stadtwald sowie in Parks in Frankfurt und Bad Homburg unterwegs. Gemeinsam geht es darum, die Wälder mit anderen Augen zu sehen, anders zu hören und mit neuen Gefühlen kennenzulernen. Aus unterschiedlichen Perspektiven können mit allen Sinnen die Lebensräume im Wald entdecket werden. Begleitet wird das Wäldermobil von der wundersamen „Waldseele“: uralt, geheimnisumwoben und voller Wissen über die Wälder. Sie gibt ungewöhnliche Einblicke in den Wald und lädt dazu ein, Gedanken und Geschichten mit ihr und anderen zu teilen. Eingeladen sind alle Neugierigen: Kinder, Familien und Erwachsene.

Samstags, 11 bis 15 Uhr, kostenfrei

  • 20.4. Osthafenpark, Frankfurt
  • 4.5. Alte Oper, Frankfurt
  • 18.5. Marktplatz, Bad Homburg v.d.H.
  • 8.6. Abenteuerspielplatz Niddapark, Frankfurt
  • 22.6. Goethe-Turm, Frankfurt
  • 29.6. Brentanopark, Frankfurt

Interdisziplinäres Kolloquium zur Ausstellung

Im Kolloquium werden die Chancen und Herausforderungen transdisziplinärer Herangehensweisen diskutiert, die schon die romantische Beschäftigung mit dem Wald prägten und die heute erneut von hoher Aktualität sind. Geplant sind Gespräche über die Zukunft unserer Wälder mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Disziplinen, Künstlern und Künstlerinnen sowie Praktikern und Praktikerinnen. Nähere Informationen ab Ende April 2024 auf der Website des Freien Deutschen Hochstifts.

Mittwoch, 12.6. bis Freitag, 14.6.

Freies Deutsches Hochstift und
Senckenberg Naturmuseum Frankfurt

Informationen zum Kolloquium

Audiowalk zur Ausstellung

Wahrnehmungsexperimente im Wald. Ein somatischer Waldspaziergang
Von Katja Münker

Wir laden Sie zu einem besonderen Audio-Spaziergang im Wald ein. Suchen Sie sich einen Wald, also einen Ort, der für Sie ein Wald ist. Der somatische Spaziergang lädt zu Körperwahrnehmungsübungen und Erkundungen ein. Alles was Sie benötigen ist ca 30 Minuten Zeit, ein audiofähiges Handy oder Tablet, und wir empfehlen Kopfhörer (achten Sie bitte auf Ihre Umgebung). Der Spaziergang besteht aus einer Einführung und vier Experimenten, die Sie einzeln ansteuern können.

Beginnen Sie, im Wald zu sein!

Zur Audiospur